Wie fügt sich die Internationale Akademie für junge Komponisten in die komplexe Maschinerie von Ticino Musica ein?
Auf eine sehr eigenständige und dynamische Art und Weise. Der künstlerische Leiter, Gabor Meszaros, hat mir in Bezug auf die Strukturierung und die künstlerischen Entscheidungen eine große Autonomie anvertraut. Das gibt mir die Möglichkeit, ein kulturelles Angebot zu schaffen, das meine Vision von zeitgenössischer Musik widerspiegelt, um ein präzises Projekt für das Gebiet und für die neuen Generationen von Komponisten zu verwirklichen.
Was kann eine solche Erfahrung auf dem Weg eines Komponisten bedeuten?
Ziel unserer Akademie ist ein grundlegender Austausch zwischen bereits etablierten Komponisten und jungen Komponisten: Sie arbeiten gemeinsam an einem Kreationsprojekt, das auf die Realisierung von Uraufführungen von Gruppen mit großem Renommee abzielt. Mit der Unterstützung von Ticino Musica war es mir möglich, außergewöhnliche Interpreten - wie in diesem Jahr die Neuen Vocalsolisten Stuttgart - und renommierte Persönlichkeiten aus dem Bereich der Komposition wie Simon Steen Andersen oder Bernhard Gander einzuladen. Die jungen Komponisten, die an diesem Projekt teilnehmen, erfahren einen entscheidenden und konstruktiven Einfluss auf ihre Gegenwart und Zukunft.
Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit mit den Neuen Vocalsolisten Stuttgart?
Meine erste Zusammenarbeit mit den Neuen Vocalsolisten Stuttgart geht auf das Jahr 2007 zurück, als meine Kantate "Matra" in Straßburg zum ersten Mal aufgeführt wurde. Daraus entstand eine starke professionelle Bindung, auf deren Grundlage ich ein weiteres Stück komponierte, das am 25. Juli in der St. Laurence Cathedral aufgeführt wird.
Wie erlebt ein Komponist die Tatsache, sein Werk durch einen Interpreten 'außerhalb' seiner eigenen Sensibilität realisieren zu können?
Wir sind an diese Praxis gewöhnt und tun unser Möglichstes, um sicherzustellen, dass die Partituren so klar wie möglich sind, so dass unsere Botschaft von den Ausführenden verteidigt wird, auch wenn sie, da sie den Komponisten nicht direkt kennen, ihre Interpretation nur auf dem basiert, was in der Partitur steht. Wenn man jedoch Glück hat, kann man mit Künstlern, zu denen man eine gewisse Affinität hat, zusammenarbeiten und privilegierte Beziehungen aufbauen.